Am 25. Marz 1921 reist ein Herr mit Brille und Bart im
Sschlafwagen No 1717 des Expresszuges Paris-Wien. Sein spani¬
scher Reisepass, den er dem Schaffner Ubergibt, lautet auf
den Namen "Graf Jakob Lasuen y de Refschach". Anscheinlich
reist er allein. Doch in Strassburg steigt in das Nachbar¬
Kupe@e sin Herr ein, - sein Reiseziel ist Frankfurt. Spdter,
in Salzburg, bekommt dieses angrenzende Kupee nochmals einen
neuen Passagier. Beide Insassen des benachbarten Kupees statt
Graf Lasuen einen Höflichkeitsbesuch" ab. Nur für éinige Wort
Nur zu einem Handedruck...
Im wiener Westbahnhof trifft der Expresszuy nach zehn
Uhr ein. Graf Lasuen eilt weg, doch er wartet en der Ecke
eines nahe liegejden Parks das Taxi ab, in welches sein
letzter Kupee-Nachbar eingestiegen war. Sie fahren zusammen
zur Landskrongasse 5. Als ob ihnen ein anderes Taxi folgen
wurde; so kreisen sie einige Male um den Haduserblock. Sobald
die Luft rein ist - steigen sie aus. Sie zahlen mit einer
Banknote von 50 schweizer Franken (enorm viel Geld!) und ver¬
schwinden in éinem Haus, neben dessen Tor folgender Name zu
lesen ist: “Graf Thomas von Erdődy" .
Am nachsten- Tag, am 26. Marz 1921, Samstag mittags
fahrt das Auto von Graf von Erdődy nach Ungarn, darin sitzt
neben Erdődy der Herr mit Brille und Bart, der jetzt schon
auf den Namen Sanchez hort. Vor der Grenze und dann auch auf
ungarischem Gebiet wechseln sie den Wagen - abends gegen
zehn Uhr halten sie vor der "Bischofsburg" in Steinamanger
(Szombathely), der Residenz von Bischof János Mikes.
Mikes erscheint, mit Bestürzung erkennt er in dem
Fremden ~ jetzt schon ohne dart - Seine Apostolische Kénigli¬
che Majestat Karl IV. :
Der Bischof wusste, dass Tamás von Erdődy als kleiner
Knabe Spielgefahrte des kleinen Erzherzog Karls war. Die
auch wahrend des Krieges und auch dann, als Karl 1916 Kaiser
und König Josephs Erbe angetritten hatte, Fretnde geblieben
waren.