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Kammerfinger Franz Sofef BWrakl,

chenern wohl befannt, wirft der vorzligliche Tenorift doch feit
20 Jahren am giefigen Gartnerplastheater.
ftimmlichen Mittel, jondern auch die Feinheit feiner Darftel¬
lung, Der niemals die Mobleffe fehlt, machten ihn langft zu
einem Giebling des Bublifums.

Brats Wirfen blieb öurdaus nicht auf Miűndens
Boden befehrankt, er abjolvirte in deutfchen Landen jowobfl,
alg ,driiben” in Amerita glangvolle Gaftipiele.

geinungen feblte e3 ihm nicht, noch verflojfenen Winter

7 Aanein Ahad hiner

‘Ddurd) die Crnennung jum Kammerfinger geebrt. Herr Bratl
als Menjh wie als Riinjtler gleich liebenswiirdig, ijt von
‘feltener Thatfraft, die ifn nicht ruben noch rajften lapt.
Durch die Schdpfung deS Penfionsvereins fand er Gelegen¬
Heit, eine reiche Thatigfeit als Arrangeur wie Organijator
ju entwicteln.

Sn der furzen Zeit von 2%/, Jahren wurde für den
Penfionsverein, nicht gum wenigiten durd) Bratl 3 Bemiih¬
-ungen, ein Baarvermögen von 130,000 ME. gejdjaffen. Wer
eS weif, wie jdwer auch für woblthatige Bwece Geld zu
erwerben ijt, diirfte bieje Biffer richtig zu wiirdigen verjtehen.
Benn wir nun noc) weiter hinter die Couliffen blicéen, finden
"wir Herrn Brafl als Vorjteher des ,,Rubin-Verlages”
eine literarifdje Theater-Agentur — und als cefdajtlichen
‘Leiter des Schlierfeer Bauerntheaters. Moge der vielthatige
Mann nod lange die jugendliche Frijdhe, die ihm bis jebt
eigen it, erhalten, feine Collegen noch oft mit den Friicjten
jeiner humanitéren Beftrebungen, uns aber mit Gaben der

HofiHaufpieler Konrad Dreher.

Wer von unferen auswartigen Lefern hat noch micht

wohl wenige fein; denn im legten Jahre waren die Tageds¬

dem ,,flugen Manne“, der es durch grofes Verjtandnif und
Mihe dahin gebracht, durch Griindung eines Bauern¬
theaters in Schlierfee fiir Bayern eine Gpezialitat

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Den wird. Ev jelbit, der durch jein bald draftijch, bald fein¬
fomijch wirfendes Spiel das Theaterpublifum de Mtufen¬
tempels am Gartnerplagk ergdgt, ijt lángít der Liebling des

Meiinchener, ijt er doch ,unverwititlic)“ in jeinem Humor.
Mian fann fich dev vielen urfomifcen Geltalten, die Dreher
fehuj, nicht erinnern ohne au hellem Lachen angeregt gu wer¬
Den. WIS Kiinjtler befigt Dreher einen bedeutenden Ruf.
Bewets dafliv ijt die vor vier Jahren an ifn ergangene von
ihm jedoch aus Liebe zur Műndener Stadt abgelehnte Cin¬
fading, in den Verband des Wiener Hofburgtheaters eingu¬
treten, jfowie die überaus freundliche Aufnabme, die der
liebenSwiirdige Siinjtler bet all jeinen Gajtipielen, inbejon¬
Der3 auch in der ReichSmetropole fand. Bon Hohen und
allerhichjten Herrjchaften wurden ,,unjerem Dreher“ kner¬
fennungen und ehrende Auszeidnungen zu heil. Unjer
heigefiigtes Bild, das den gejdütten RMiinjtler mit jfeinem
Sohne Heinrich darftellt, ijt dem reich illujtrirten und ine
tercjjanten Werfhen: Konrad Drehers, Sejlierjcer
Bauerntheater, ein Zeit- und Zufunjtsbild von Julius
Shaumberger, entnommen und wollen wir nicht verfehlen,
auf dicjes Werf befonders Hinguweijen, weldjes im Verlag

Runit erfreuen. 9. KR. von Dr. E. Albert & Co. erfchienen und durch alle Bud
Handlungen zu begiehen ift. A. NR.
ym TTMADRUCKVELBAUMGARTEN MÜNCHEN ,
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