Page 14 [14]
fein mitqebrachtes ,Durcheinand”, die Miinjte Der Küche verz
fehmaheid, die ebenfalls im Erögejdbok liegt und eine der
griften in Deutjdland ijt. Jn der Sehwemme gibt es feinen
Range und Standesunter|chied, an den Tifchen jigen Fremde
und Cinheimifde, Badtráger, . Urbeiter, Drojdtentutjecher und
zeit cs erlaubt, geht man hinaus in den mit einem Brunnen
gejchmitctten Hof, um hier, ein leeres Kap als Tijch benitkend,
jeine Stehmah gu trinfen oder unter Dem Bogen der Arfaden
fich Hauslich mtedergulafjen. Wer micht felbjt fich bedienen
Hier verfehren noch die Radiwweiber,
Vrunnen uno’ Thurm im Hoje.
Kolporteure, Kolporteujen und fehritrdige Frauemw, Die einjt
eine frihliche Sugend gehabt und jebt einen bejcheidenen Handel
tretben mit Biermerferln, ,Mujfen” oder mit
Dar”, — cine feine Unterfcheidung swifehen Hart und wachs¬
weichgejottenen Ctern.
traulichen Trinkftube an gedectten Tifehen ein bhehagliches
Unterfommen oder er fann. fich in dem machtigen Saale nieder=
lafjen, deffen circa 1000 [jm grofe Gewölbeflüdje mit alle
gorifchen Figuren, WAhbildungen bes Hofbrauhaujes, und Wappen¬
friefen von Ferdinand Wagner gefehmiict ijt. Bwifchen
Den Portraits der bayerifchen Regenten find Wusjpritche bay=
crifeher Fiirften und Urtheile des befannten Gefchichtsfchretbers
Weftenricder fiber dic Miinchner angebracht. Ueber die Niuftt¬
tribiine gruppiren fid) Ceres und Gambrinus.- Dic vordere
|
|
]
}
3. Heilmann.
Saalwand trügt über dev breiten Fliigelthiire das Portrat des
Regenten Luitpold und daritber cin ergreifendes Bild bayerifdher
Irene: der Sechmicd von RKochel ítürmt auf der einen Geite
das von Den Oejterreichern bejett gehaltene Gendlinger Thor
— auf der auderen Seite Halt Kurfürjt Max Emanuel hod
au Nok nach jabrelanger unfreiwilliger Wbrwefenheit in den
Niederlanden, feinen Cinzug in die Hanptftadt, jubelnd bez
grit von Biirgern und Bauern. Brwifehen diejen Figuren=
gruppen liegt Altmündjen; über feinen Manern und Thiirmen
fehwebt, umflofjen von lidtem Strabhlentrange, ,,Patrona
Bavariae" Die Himmelstinigin. Unter dem Gemalde prangt
Der Rernfpruch: , Dem hayerifchen Trunf und der bhayerifeen
Trene.” Die heiden ffterben hoffentlich fo feynell noch nicht
M. Littmann.